Forschungsprofil

 

Seit 70 Jahren betreibt das Leibniz-Institut für Katalyse e.V. (LIKAT) in Rostock Katalyseforschung zum Wohle der Gesellschaft. Das Institut wurde 1952 als erstes ausschließlich der Katalyse gewidmete Forschungsinstitut in Europa gegründet. Zu den Meilensteinen der LIKAT-Forschung gehört u.a. die Kommerzialisierung des Verfahrens zur Herstellung von Isicom, einem Parkinson-Medikament, im Jahr 1986 als weltweit zweiter Prozess für metallorganische chirale Katalyse. Heute ist das LIKAT in Rostock eines der größten öffentlich geförderten Forschungsinstitute in seinem Bereich in Europa und nimmt einen Platz an der Schnittstelle von Grundlagenforschung und deren Anwendungen ein. Das Institut wurde 2003 in die Leibniz-Gemeinschaft aufgenommen. Es vereint heute homogene und heterogene Katalyseforschung sowie komplementäre aktuelle Gebiete, bspw. Photo- und Elektrokatalyse, unter einem Dach.

In seiner Strategie LIKAT 2030 - Katalyseforschung zur Ressourcenschonung & Schließung von Kreislaufströmen formuliert das LIKAT klare Forschungsziele für den Förderzeitraum 2023-2030.

Katalyse ist eine Schlüsseltechnologie für nachhaltige Prozesse, die inhärent Ressourcen- und Energieeffizienz ermöglicht. Katalysatoren kontrollieren und beschleunigen chemische und biochemische Prozesse. Sie erhöhen die Ausbeute und vermeiden Nebenprodukte, indem sie Ausgangsstoffen auf molekularer Ebene ermöglichen, spezifisch und selektiv zu reagieren. Über 80% aller chemischen Produkte unseres täglichen Lebens werden heute mit Hilfe von katalytischen Prozessen hergestellt. In zunehmendem Maße findet man katalytische Anwendungen, neben dem Einsatz in der Chemie, auch in den Lebenswissenschaften, der Energieversorgung sowie beim Klima- und Umweltschutz. Das Spektrum der Forschungsarbeiten am LIKAT reicht von der Identifizierung geeigneter Katalysatormaterialien, deren Herstellung, über kinetische und mechanistische Studien bis hin zur Entwicklung bzw. Optimierung von industriell relevanten Verfahren.