Pressemitteilung der Staatskanzlei MV

Nr.: 236/05
20.09.2005

Stärkung der Forschungslandschaft in MV/ Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Land Berlin und Mecklenburg-Vorpommern über das "Institut für Angewandte Chemie Berlin-Adlershof e.V." 

In ihrer heutigen Kabinettssitzung hat die Schweriner Landesregierung einer Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Land Berlin und dem Land Mecklenburg-Vorpommern über das "Institut für Angewandte Chemie Berlin-Adlershof e.V." (ACA) zugestimmt.
Demnach wird das Institut für ACA Berlin-Adlershof e.V. ab 1. Januar 2006 mit dem Leibniz-Institut für Organische Katalyseforschung (IfOK) Rostock rechtlich verschmolzen. Zum 31.12.2008 ist dann die vollständige Zusammenführung des Instituts in Rostock vorgesehen.
 
Durch die Zusammenführung von IfOK und ACA erhält das Institut die notwendige Größe, um anspruchsvolle Systemansätze zu verwirklichen. "Das neue, integrierte Kompetenzzentrum für angewandte Katalyse in Rostock wird sowohl für die Industrie als auch für international agierende Kooperationspartner ein wesentlich attraktiverer Ansprechpartner als die bestehenden getrennten Institute sein. Bei erfolgreicher Integration kann so ein Forschungsinstitut entstehen, das im europäischen Raum eine herausgehobene Stellung einnehmen und weltweit konkurrenzfähig sein wird," so Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff. Da im europäischen Raum keine vergleichbare Institution (in Forschung und Industrie) existiert, die das Gebiet der Angewandten Katalyse als Querschnittstechnologie entsprechend abbildet, wird der Standort Rostock im Bereich der angewandten Naturwissenschaften nachhaltig gestärkt. Auch bisher ungenutzte Potenziale für Drittmitteleinwerbungen und Ausgründungen lassen sich nun besser erschließen. Das neue Leibniz-Institut für Katalyse in Rostock wäre die Forschungseinrichtung des Landes mit den meisten Drittmitteln. Mindestens 75 zusätzliche Arbeitsplätze sollen hier entstehen.
 
Zunächst wird nach der Integration das Leibniz-Institut für Katalyse noch bis 2008 an den beiden Standorten Berlin und Rostock arbeiten. Zwischen 2006 und 2008 erfolgen in Rostock entsprechende Baumaßnahmen.
 
Die Verwaltungsvereinbarung zwischen dem Land Berlin und dem Land Mecklenburg-Vorpommern ist Voraussetzung dafür, dass das fusionierte Institut in die Gemeinschaftsfinanzierung von Bund und Ländern aufgenommen wird.
Der jährliche Länderfinanzierungsanteil für die Außenstelle soll gemäß Verwaltungsvereinbarung durch das Land Berlin getragen werden und beträgt im Zeitraum 2006 bis 2008 jährlich bis zu 1,5 Mio. Euro. Dieser Betrag wird Mecklenburg-Vorpommern durch Berlin zur Verfügung gestellt. Die Finanzierung des Mehrbedarfs des Gesamtinstituts erfolgt ab 2009 über den Landeshaushalt Mecklenburg-Vorpommerns.
 
Nach Zustimmung des Finanzausschusses des Landtags Mecklenburg-Vorpommern unterzeichnen die Staatssekretäre der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Berlin und des Ministeriums für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam diese Verwaltungsvereinbarung.
 
Ministerpräsident Dr. Harald Ringstorff wird am Donnerstag, 22. September 2005, 15.30 Uhr, das Institut für Organische Katalyseforschung in Rostock besuchen und einen Zuwendungsbescheid an den Verein Institut für Organische Katalyseforschung an der Universität Rostock e.V. überreichen.
Der Zuwendungsbescheid in Höhe von rund 480.000 Euro ist für das Projekt "Entwicklung heterogener asymmetrischer Katalysatoren" vorgesehen.